Querwege e. V.

Kita BiLLY

Konzept

Wir begleiten Kinder im Alter von einem Jahr bis zum Schuleintritt, davon mehrere Kinder mit einer Behinderung, auf ihrem Weg in die Gemeinschaft. Hierfür werden förderliche Strukturen geschaffen und hinderliche Barrieren abgebaut.

Unsere wissenschaftliche Grundlage bilden die Ideen einer Pädagogik der Vielfalt, die Leitsätze des Situationsansatzes sowie Erkenntnisse aus der Hirnforschung. Inklusive Pädagogik, Multimodalität und die Offenheit für neue wissenschaftliche Impulse zeichnen unsere Arbeit aus. Die Auseinandersetzungen mit den Grundsätzen der Bedürfnisorientierten und Gewaltfreien Pädagogik helfen uns bei der Reflexion unserer pädagogischen Arbeit und deren Weiterentwicklung.

Situationsansatz und offenes Konzept

Das tägliche Leben bietet eine Vielfalt von Möglichkeiten für Bildung und Erziehung. Lernsituationen zu gestalten und zu nutzen, sehen wir als Aufgabe einer guten Pädagogik. Kinder im vorschulischen Alter lernen am erfolgreichsten in der Auseinandersetzung mit Themen, die sie im Alltag interessieren. Wir achten dabei auf Impulse und Interessen der Kinder, die wir situationsbezogen aufgreifen, um Lerninhalte zu vermitteln. Die Eigenmotivation der Kinder spielt dabei für uns ebenso eine Rolle wie die Wertschätzung ihrer Persönlichkeiten und Interessen. Der familiäre, soziale und kulturelle Hintergrund der Kinder steht bei uns ebenfalls im Mittelpunkt. Familien sind eingeladen den Kita-Alltag mitzugestalten und zu bereichern. Wir geben den Kindern Raum sich zu entfalten oder sich zurückzuziehen.

Anstelle von altershomogenen Gruppen bieten wir den Kindern die Möglichkeit, sich in frei gewählten Spiel- und Lerngruppen mit ganz verschiedenen Aktivitäten zu befassen. Dafür bieten wir eine anregende Umgebung und Angebote, wie gemeinsames Musizieren, künstlerisches Arbeiten, Rollenspiel, Naturerforschungen, Gärtnern oder Exkursionen an. Jedes Kind benötigt unterschiedliche Impulse bzw. mehr oder weniger Assistenz in der jeweiligen Situation. Dafür sind unsere Pädagog*innen nahe bei den Kindern und können entscheiden, welche Unterstützung angemessen für das einzelne Kind, für eine Kleingruppe oder auch für die gemeinsame Arbeit an einem Projekt ist. Neben einer gezielten Förderung für Kinder mit einer Behinderung durch die Pädagog*innen können auch Therapien im Tagesablauf stattfinden.

Die jüngsten Kinder kommen zuerst in einer schützenden Kleinkindgruppe mit konstanten Bezugspädagog*innen in unserer Mitte an. Die Gestaltung der Eingewöhnung wird mit den jeweiligen Familien besprochen. Die Pädagog*innen sind im engen Austausch mit den Eltern und kommunizieren die nächsten Schritte. Mit etwa zwei Jahren nehmen die Kinder verstärkt am Geschehen im offenen Bereich teil.

Die Arbeit nach dem offenen Konzept wird durch die ebenerdige Architektur unseres Hauses unterstützt.

Kinderschutzkonzept

Neben dem pädagogischen Konzept haben wir in einem intensiven Prozess ein Schutzkonzept erarbeitet, welches stetig weiterentwickelt wird. Ein wesentlicher Bestandteil ist die Reflexion der Handlungen unserer Fachkräfte, die Wahrnehmung der unterschiedlichen Bedürfnisse und eine angemessene Reaktion darauf, die Partizipation und Teilhabe aller Kinder sowie ein strukturiertes Beteiligungs- und Beschwerdeverfahren. Alle unsere Fachkräfte habe dazu eine Selbstverpflichtungserklärung unterzeichnet.

Sprache im Alltag und auf verschiedenen Ebenen

Wir arbeiten nach der Methode der Immersion und benutzen sowohl Deutsch als auch Englisch als Laut- oder Mundsprache. Unsere Pädagog*innen gestalten den Tag in ihrer Muttersprache. Die Kinder können so beide Sprachen in alltäglichen Situationen erleben – ohne Lehrangebot und Arbeitspläne. Wir setzen Sprache multimodal ein. Das heißt, die Lautsprache wir durch Gebärden, Bilder, Grafiken und Symbolen auf der multimodalen Ebene unterstützt. Die Gebärden werden nach dem Prinzip LUG (Lautunterstützende Gebärden) eingesetzt. Durch die auditive und visuelle Sprachunterstützung können Kinder mehr Sprachverständnis entwickeln und inhaltlich besser verstehen.

Eine ganzheitliche Sprachförderung in deutscher Sprache ist für uns Voraussetzung für eine inklusive Pädagogik. Wir setzen uns intensiv mit Sprachentwicklung, Mehrsprachigkeit und sprachlicher Unterstützung auseinander. Für Eltern stehen immer deutschsprachige Ansprechpartner zur Verfügung.

Reflexion, Supervision, Weiterbildung und Planung der pädagogischen Arbeit

Die Umsetzung unseres anspruchsvollen Konzeptes bedarf einer regelmäßigen Auseinandersetzung im Team mit der eigenen Haltung, sich ändernden Anforderungen und neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Dazu nehmen die Pädagog*innen an unterschiedlichen Weiterbildungen und Arbeitsgruppen teil. In regelmäßigen Teammeetings wird die dazu benötigte Zeit und der Raum gegeben. Daher schließt der BiLLY an einem Freitag im Monat schon um 12:30 Uhr.

Elternbeteiligung

Unser Offenes Konzept beinhaltet auch die Öffnung für Familien, Interessierte und Externe, welche unseren Kita-Alltag mitgestalten möchten. Hier können mit unterschiedlichen Aktivitäten neue Erfahrungs- und Austauschmöglichkeiten geschaffen werden. So haben Eltern Sport-, Tanz- und Kreativangebote unterbreitet, vorgelesen, Essen zubereitet, Einblicke in Ihre Kultur gegeben und vieles mehr. Bei gemeinsamen Arbeitseinsätzen, Putz- und Reparieraktionen schaffen wir eine schöne Umgebung für unsere Kinder. Eltern sind willkommen, mit ihren Kindern zu verweilen.

Unsere Elternvertreter*innen sind ein wichtiges Bindeglied zwischen den Familien und der Kita. Sie organisieren den Austausch unter den Eltern, unterstützen und koordinieren bei unterschiedlichen Aktivitäten und beteiligen sich aktiv an der Lösungsfindung, um gute Bedingungen für unsere Kinder zu schaffen.

Es finden 2–mal jährlich Elternabende statt, wo über das aktuelle Geschehen informiert oder sich zu einzelnen Aspekten unserer konzeptionellen Arbeit ausgetauscht wird.