Konzept
Wir begleiten Kinder im Alter von einem Jahr bis zum Schuleintritt, davon acht Kinder mit Assistenzbedarf, auf ihrem Weg in die Gemeinschaft. Hierfür werden förderliche Strukturen geschaffen und hinderliche Barrieren abgebaut.
Unsere wissenschaftliche Grundlage bilden die Ideen einer Pädagogik der Vielfalt, die Leitsätze des Situationsansatzes und pädagogische Konzepte der Reformpädagogik. Inklusive Pädagogik, Zweisprachigkeit und die Offenheit für neue wissenschaftliche Impulse zeichnet unsere Arbeit aus.
Situationsansatz und offenes Konzept
Das tägliche Leben bietet eine Vielfalt von Möglichkeiten für Bildung und Erziehung. Lernsituationen zu gestalten und zu nutzen sehen wir als Aufgabe einer guten Pädagogik. Kinder im vorschulischen Alter lernen am erfolgreichsten in der Auseinandersetzung mit Themen, die sie im Alltag interessieren. Wir setzten daher auf eine individuelle Lernbegleitung und achten dabei auf Impulse und Interessen der Kinder, die wir situationsbezogen aufgreifen, um Lerninhalte zu vermitteln. Die Eigenmotivation der Kinder spielt dabei für uns ebenso eine Rolle wie die Wertschätzung ihrer Persönlichkeiten und Interessen. Nach dem Situationsansatz steht bei uns auch der familiären, soziale und kulturelle Hintergrund der Kinder im Mittelpunkt. Wir geben ihnen Raum sich zu entfalten und zugleich Sicherheit und Geborgenheit.
Wir arbeiten nach dem Konzept der offenen Arbeit. Anstelle von altershomogenen Gruppen bieten wir den Kindern Raum, sich in frei gewählten Spiel- und Lerngruppen mit ganz verschiedenen Aktivitäten zu befassen. Dafür bieten eine anregende Umgebung und Angeboten wie gemeinsames Musizieren, künstlerisches Arbeiten, Rollenspiel, Naturerforschungen oder Exkursionen an. Jedes Kind benötigt natürlich unterschiedliche Impulse, mehr oder weniger Assistenz in der jeweiligen Situation. Dafür sind unsere Pädagog*innen nahe bei den Kindern und können entscheiden, welche Unterstützung angemessen für das einzelne Kind, für eine Kleingruppe oder auch für die gemeinsame Arbeit an einem Projekt ist. Neben einer gezielten Förderung für Kinder mit einer Behinderung durch die Mitarbeiter können auch Therapien im Tagesablauf stattfinden. mit.
Die jüngsten Kinder kommen zuerst in einer schützenden Kleinkindgruppe mit ihrem Bezugspädagogen oder ihrer Bezugspädagogin in unserer Mitte an. Mit etwa zwei Jahren nehmen sie verstärkt am Geschehen im offenen Bereich teil.
Englisch im Alltag
Wir arbeiten nach der Methode der Immersion und benutzen sowohl Deutsch als auch Englisch als Umgangssprache. Wir fördern das Sprachbewusstsein, die Lust an Sprache und das Sprachverständnis. Unsere Pädagogen gestalten den Tag in ihrer Muttersprache. Kinder können so beide Sprachen in alltäglichen Situationen erleben- ohne Lehrangebot und Arbeitspläne. Für Eltern stehen immer deutschsprachige Ansprechpartner zur Verfügung.
Die ganzheitliche Sprachförderung der deutschen Sprache ist für uns eine Voraussetzung für inklusive Pädagogik. Wir setzen uns intensiv mit Sprachentwicklung, Mehrsprachigkeit und sprachlichen Störungen auseinander.
Zweisprachigkeit ist auch in Kindergärten nicht mehr neu, aber integrativ und zweisprachig, ist eine Besonderheit des BiLLY. Diese interessante Verknüpfung veranlasste Forscher*innen unter der Leitung von Prof. Chilla Solveig 2010 bis 2012, unsere praktische Arbeit wissenschaftlich zu untersuchen. Aus dieser Kooperation folgten Studien und Abschlussarbeiten sowie eine weiterführende Zusammenarbeit, z.B. in Form des pädagogischen Fachgesprächs 2015.