Querwege e. V.

Physiotherapie QuerWege

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Wir unterstützen die Aktion »Therapeuten am Limit«

Auch wir, die Physiotherapeut_innen der Physiotherapiepraxis QuerWege, unterstützen die bundesweite Aktion „Therapeuten am Limit“. Die Behandlungssätze der Krankenkassen wurden in den letzten zwanzig Jahren kaum erhöht, so dass es trotz niedrigen Stundenlohns – bei gleichzeitig hochqualifizierter und anspruchsvoller Arbeit – kaum mehr möglich ist kostendeckend zu arbeiten. Zeiten für z.B. Therapieberichte, Vor- und Nachbereitung und fachlichen Austausch zu konkreten Patienten, entscheidende Faktoren für eine gute Therapie, werden überhaupt nicht vergütet und müssen häufig in der Freizeit erledigt werden.

Bei uns im Schwerpunktbereich „Kinder“ (Neuropädiatrie) kommt ein weiterer Punkt hinzu: Im Rahmen der Inklusion besuchen Kinder mit Behinderungen viele verschiedene Einrichtungen (KITAS, Schulen), über das gesamte Stadtgebiet verteilt. Behandlungen in den Einrichtungen/​ sind verbunden mit Fahrtzeiten. Diese notwendigen Fahrzeiten werden von den Krankenkassen nicht zusätzlich vergütet. Deshalb müssen wir leider immer wieder die Behandlung von Kindern ablehnen, da wir diesen extremen Mehraufwand nicht leisten können.

Eltern und Kinder stehen oft vor dem großen Problem, dass sie keine Therapeuten finden, die die Kinder in der Einrichtung behandeln, trotz ärztlicher Verordnung.

Daher halten wir es für dringend erforderlich, dass die Behandlungssätze der hoch anspruchsvollen, qualifizierten und verantwortungsvollen Arbeit von uns Therapeut_innen angemessen, den neuen Anforderungen angemessen, erhöht werden.

Damit sich der Negativ-Trend nicht weiter verstärkt, wollen Jenaer Therapeuten ein Zeichen setzen. Am Sonnabend beteiligen sie sich an der bundesweiten Aktion „Therapeuten am Limit“. Am 25. August, um 10 Uhr treffen sie sich zu einer Kreidemalaktion am Holzmarkt. Vertreter der Ergo- und Physiotherapie sowie Logopädie stehen vor Ort als Ansprechpartner zur Verfügung. Bei der Kreideaktion malen Therapeuten den Schriftzug „Therapeuten am Limit“ auf öffentliche Wege und Straßen, um mit Passanten über ihre Situation ins Gespräch zu kommen. Zu lesen in der OTZ vom 23. August 2018.

Die bundesweite Protestbewegung geht auf die Aktion von Heiko Schneider zurück, der mit dem Fahrrad von Frankfurt am Main nach Berlin gefahren ist, um seinen Brandbrief und 1000 weitere dem Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zu übergeben.

veröffentlicht am 23. August 2018