Querwege e. V.

Kita Pi mal Daumen

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Leere Kitas, große Sehnsucht und kreative Lösungen: Unsere Kitas begleiten weiter

Wo in unseren Kitas vor zwei Wochen noch fröhliches Lachen, laute Stimmen, Gesang und wildes Entdecken war, herrscht jetzt Ruhe, Langsamkeit, Besinnung und Sehnsucht. Aktuell sind in unseren Kitas zwei bis fünf Kinder in der Notbetreuung, nämlich dann wenn beide Elternteile in sogenannten systemrelevanten Berufen arbeiten, und dieser Aufgabe kommen wir unter Einhaltung strenger Hygienevorschriften gerne nach. Ansonsten werden in der Kita Pi mal Daumen, im BiLLY und im Schwabenhaus (dank unserer Hausmeister) Wände gestrichen, Räume geputzt, Gartenarbeiten erledigt sowie Büroorganisation nachgeholt, umsortiert, neugeordnet oder Portfolios vervollständigt. Doch unsere Pädagog*innen vermissen die Kinder und ihre ganz individuellen Entwicklungsschritte, den Kontakt mit den Eltern, den Austausch mit Kolleg*innen – den ganz normalen Alltag eben. Aber wir stecken den Kopf nicht in den Sand sondern suchen nach neuen Lösungen, um unsere pädagogische Arbeit ein Stück weit fortzuführen.

Jede Kita ist ganz individuell mit „ihren“ Kindern und Eltern in Kontakt. Der reicht von E-Mails über persönliche Telefonate bis hin zu digitalen Botschaften. Kreativ waren z.B. Pädagog*innen im Schwabenhaus. Die Kinder der Feuervögel-Gruppe bekamen diese Woche ein kleines Video zugeschickt, in dem ihnen Lieder vorgesungen wurden. Das kam sehr gut an und auch die Eltern fanden diese Idee super schön. Die Flugenten wurden ebenfalls mit einer Videobotschaft überrascht, bei denen ihnen ein Buch vorgelesen wurde. So konnten sie immerhin virtuell ihre Erzieherin sehen, die ihnen mit viel Kreativität und dank dem Programm “KineMaster” eine riesige Freude gemacht hat. Auch Pädagogen aus der Kita BiLLY wollen Videos drehen, in denen sie Kinderbücher auf Englisch und Deutsch vorlesen. Und die Kita Pi mal Daumen bietet Eltern an, sich Spielzeug und Material auszuleihen, um Abwechslung im heimischen Kinderzimmer zu schaffen.

Aber auch einrichtungsübergreifend sind alle drei Kitas und die Pädagoginnen der Frühförderstelle binnen kurzer Zeit noch enger zusammengerückt und arbeiten an einem gemeinsamen Projekt. Auf neuen virtuellen Wegen beraten die Pädagog*innen darüber, welche neuen Möglichkeiten es gibt in Kontakt zu bleiben und die Familien weiterhin zu unterstützen. Dabei half ihnen die Videoplattform „Zoom“ (die auch in der UniverSaale rege genutzt wird). 19 Kolleg*innen, einige von ihnen völlige Neulinge in virtueller Kommunikation, haben sich am Donnerstag live darüber ausgetauscht, wie sie eine pädagogisch durchdachte und gut strukturierte Materialsammlung anbieten. “Wir möchten Eltern Tipps und Ideen an die Hand geben, womit Kinder pädagogisch wertvoll beschäftigt werden können,“ so Michael Burkhardt-Willhelm, stellvertretender Leiter der Kita BiLLY, über diese Idee. „Auf der QuerWege-Cloud soll diese Sammlung für alle öffentlich verfügbar gemacht werden, denn nicht nur QuerWege-Eltern sollen davon profitieren. Wir stellen aktuell Kopiervorlagen, Fingerspiele, Bastelideen, Liedersammlungen, Video- und App-Empfehlungen, Übungen zur Entspannung und Körperwahrnehmung aber auch Knobelaufgaben für Vorschüler bzw. Kinder mit Entwicklungsvorsprüngen, geordnet nach Altersstufen und Themen, zusammen.“ Eltern könnten dann wiederum ihre Erfahrungen und Ergebnisse sowie Bilder hochladen bzw. das Portfolio ihres Kindes bestücken. „Das wird eine spannende Erfahrung für uns alle, von der wir sicher auch nach der Krise noch profitieren werden“, ist sich Michael sicher.

Auch die Eltern von Kindern mit Förderbedarf werden pädagogisch unterstützt. Neben wöchentlichen Telefonaten der Bezugserzieher*innen mit den Eltern werden Materialkisten zur Verfügung gestellt werden, die von den Eltern abgeholt werden können oder sogar vorbeigebracht werden.

Auch wenn niemand weiß, wie lange diese Ausnahmesituation anhält und wann endlich das freudige Wiedersehen in unseren Einrichtungen stattfinden wird, so möchten wir uns über die Zeit nicht aus den Augen verlieren, sondern für unsere Kinder da sein und sie weiterbegleiten.

veröffentlicht am 27. März 2020