Aktuelles
alle Aktuelles-Artikel anzeigenGanztagsgrundschule SteinMalEins
Wie wachsen Streitschlichter_innen mit ihren Aufgaben? – mit dabei im Streitschlichterseminar im Paradies
“Es gibt viele Gründe für saublödes Verhalten.” - mit dabei im Streitschlichterseminar im Paradies
Seminarteilnehmer_innen sind die Schülersprecher_innen. Frieda_Mondsteine, Nina_Feuersteine, Eleni_Achate, Leni_Tigeraugen, Miro_Feuersteine, Johanna_Achate
Wozu gibt es Streitschlichter?
Mir: „Wenn Streitschlichter nicht da wären, würde sich beim Streit, der Streit vergrößern.“
Wie machst Du das so, als Streitschlichter, Miro?
„Ich frage sie, ob sie meine Hilfe wollen? Ich bleibe unparteiisch, auch wenn mein Freund dabei ist.“ Er überlegt: „ Beide Meinungen anhören ist wichtig.“
Sabine Herzog, Ganztagspädagogin der SteinMalEins im Paradies, hat in der Mitte des Raumes eine Decke ausgelegt mit Fotos von Menschen verschiedenen Alters und in verschiedenen Lebenslagen. Heute möchte Sie zu Beginn über Gefühle sprechen. Sabine begleitet die jungen Streitschlichter_innen und schult sie. Sie möchte ihnen zu Fingerspitzengefühl verhelfen, wie sie Menschen wahrnehmen. Sie bittet die Kinder immer gut zuzuhören und zu versuchen zu verstehen, nach ihrem Motto: „Es gibt viele Gründe für saublödes Verhalten.“ Sabine fragt in die Runde: „ Ist es einfach zu Euch zu kommen und um Hilfe zu bitten, was meint ihr?“ Nina überlegt und stellt fest, „Vielleicht bekommt man eine blöde Antwort oder der/ diejenige mag mich gar nicht.“ Gemeinsam erarbeiten sie verschiedene Gefühle, in dem jede/r eine Geschichte zu seinem gewählten Foto erzählt. Sie stellen fest, dass jeder anderes in dem Anderen sehen kann. Zum ersten Eindruck gehört also unbedingt das Zuhören. Sabine hat ein Rollenspiel vorbereitet, welches die Kinder nun in tauschenden Rollen durchspielen. Die Schüler_innen spielen so intensiv, dass sie die Ungerechtigkeit richtig mitfühlen und sich tatsächlich gegenseitig ausbremsen müssen, um nicht zu streiten. Zum geduldigen Zuhören lernen sie, wie sie Fragen reflektieren. Leni erzählt mir wie es das geht: „ Was sie uns sagen wiederholen wir, dass es nicht zu Missverständnissen kommt.“ „ Wie ist die Zauberfrage beim Spiegeln?“ fragt Sabine dazwischen. Johanna wirft ein: „Hab ich das so richtig verstanden?“ „ Und beim Wiederholen benutzen wir möglichst dieselben Worte.“, ergänzt Eleni. Ich stelle fest, dass sie schon richtige Profis sind und Johanna sagt stolz: “Yeah“, zu meiner laut ausgesprochenen Feststellung. Sabine fasst zusammen und bedankt sich für die Höchstleistung der Schüler_innen. Sie lacht und schaut in die Runde: „ Jetzt seid ihr sicher pritsche, pratsche breit? Das war auch wirklich ein sehr komplexes Rollenspiel.“ Sabine entlässt die Kids erstmal in eine wohlverdiente Tobepause und erzählt mir: „ Welche Höchstleistung es für die Schüler_innen ist, die Gefühle heraus zu kitzeln und die Geschichte dahinter zu erkennen.
Sabine: „Ich wünsche mir, dass ich es schaffe die Kids dafür zu sensibilisieren, was hinter einem Streit steckt, was unter der Oberfläche steckt. Mit einem Wort – Empathie.“
Meine letzte Frage: „Ist Schülersprecher zu sein eine Mehrbelastung?“, stelle ich Miro.
Nein das findet er nicht.
Das finde ich einen feinen Schlussgedanken.
Wenn man weiß wie, dann ist ein bisschen mehr Verantwortung im Miteinander übernehmen keine Last.
In diesem Sinne danke ich Sabine, Nina, Frieda, Leni, Eleni, Miro und Johanna für diesen beeindruckenden Einblick in den Schüleralltag der SteinMalEins. G.K.
veröffentlicht am 08. Februar 2019