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Dritter Kochabend der „Bunten Töpfe“ am 22. Januar: Unser kulinarischer Beitrag zur Integration

(Diesen Inhalt gibt es leider noch nicht in leichter Sprache. Wir arbeiten gerade daran.)

Am Freitag, dem 22.01.2016 duftete es wieder aus der Schülerküche der SteinMalEins und UniverSaale im Paradies. Zu unserem dritten Kochabend „Bunte Töpfe“ fanden sich etwa 50 interessierte fleißige Gäste verschiedener Herkunft ein – die Hälfte von ihnen Geflüchtete und die andere Hälfte Jenaer_innen.

Und wieder hatte der Abend eine ganz eigene Dynamik. Die Schülerküche füllte sich schnell und die „Chefköche“ Nusaiba, Aayat, Omar hatten gut zu tun, uns allen zu zeigen was und wie alles geschält, gewürfelt, püriert und frittiert werden möchte. Trotz der vielen verschiedenen Sprachen gelang die Verständigung nicht nur in der Küche oft ohne Worte mit Gebärden, Mimik und Gestik, dafür aber mit viel Humor. Das gemeinsame Tun stand im Vordergrund und die Stimmung war wie jedes Mal einzigartig. Wir konnten vorleben, wie bei uns ein offenes Miteinander gelebt wird, egal ob Mann oder Frau. Gekocht wurden drei verschiedene syrische Gerichte: Bulgur mit Zucchini, Fattoush (Arabischer Salat mit geröstetem Brot) und Babaganoush (Auberginencreme). Alles war unglaublich lecker!

Während die meisten Erwachsenen in der Küche beschäftigt waren, ließen die Musikpädagogen, Stefan Täuber und Mathias Krauß aus dem Projektteam von Steffen Landeck, mit den Kindern die Musik sprechen – Musik die keine Grenzen kennt. Mit viel Freude, kam Bewegung und Rhythmus in die Nichtmitkochenden und die Kinder, die sich mit allerlei mitgebrachten Instrumenten ausdrücken durften.

Da es immer wieder eine Herausforderung ist, einzuschätzen, welche Mengen an Essen gebraucht wird, blieb einiges von den schmackhaften Speisen übrig. Diese wurden kurzerhand von einer Teilnehmerin über Foodsharing angeboten.

Rückblickend waren die Sprachbarrieren an den ersten beiden Abenden weniger hoch und wir konnten uns besser auf Englisch mit den Geflüchteten verständigen. Das ermöglichte natürlich eine schnellere Art der Annäherung, bis hin zum Grundstein einer Freundschaft, nach nur einem gemeinsamen Abend. In diesen Freundschaften hören wir von aufwühlenden Schicksalen und Fragen nach dem deutschen Bildungssystem, nach gelebten Bräuchen (wie einem Geburtstag), nach der Rolle der Frau in unserer Gesellschaft, nach unseren gesellschaftlichen Werten. Diesmal haben wir festgestellt, dass es nicht schlimm ist, wenn die Gäste untereinander keine gemeinsame Sprache finden, sondern vielmehr das verbindende Handeln, Zusammensein und Voneinander-Lernen im Vordergrund steht. Immer, an jedem Abend, begleitet uns ja nicht nur die Freude an leckerem Essen, sondern auch der Gedanke, wie Integration gelingen kann. Denn da schließt sich wieder der Bogen: Von der Grundidee, Begegnungen zu ermöglichen, bis hin zu unserem QuerWege-Gedanken, dass Verschiedenheit normal ist und wertgeschätzt wird.

Wir haben also ein drittes Mal bewiesen, dass viele Köche nicht zwingend den Brei verderben müssen, sondern vielmehr wie ein herzlich buntes musikalisches, kulinarisches, kulturelles Miteinander im Paradies entstehen kann.

Vielen Dank den EAGLES für die Spende zum Einkauf der Lebensmittel, allen Gästen und ehrenamtlichen Helfer_innen (z.B. für das Abholen der Geflüchteten vom Übergangswohnheim heim, Einkaufen, Musik machen) fürs Mitkochen, Mitessen und Mitaufräumen. Ohne unser aller Miteinander wären die Kochabende nicht möglich!

veröffentlicht am 25. Januar 2016