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Offener Brief- Veränderung des Personalschlüssels in Kitas

(Diesen Inhalt gibt es leider noch nicht in leichter Sprache. Wir arbeiten gerade daran.)

Auszug aus der OTZ, 14. September 2017

Heute überreichen die Träger von Kindertagesstätten einen Offenen Brief an die Landtagsabgeordneten.

Ihr Ziel: Eine Veränderung des Personalschlüssels, um eine gute Betreuung zu gewährleisten.

Von Tino Zippel

Jena. Mit einem Offenen Brief macht die Arbeitsgemeinschaft der Kindertageseinrichtungen in Jena, Weimar und dem Weimarer Land auf einen Personalnotstand in ihren Einrichtungen aufmerksam. Sie will den Personalschlüssel im neuen Kita-Gesetz verändern.

“Wir müssen immer wieder aufs Neue prüfen, wie wir mit dem Personal durch den Tag kommen, ohne die gesetzlichen Pflichten zu verletzen – der Bildungsauftrag fällt hinten runter”, sagt Tasso Carl vom QuerWege e.V. in Jena, einer von 31 Trägern, die den offenen Brief unterstützen. Die Arbeitsgemeinschaft schildert in dem Brief an die Landtagsabgeordneten, welche Auswirkungen der aktuelle Personalschlüssel auf die Betreuungssituation hat.

Der Schlüssel und die anwesende Kinderzahl bestimmen, wie viele Zuschüsse die Träger für die Arbeit erhalten. Zusammen mit den Gebühren, die die Eltern zahlen, ergibt sich daraus, wie viel Personal sich eine Einrichtung leisten kann.

Der Schlüssel ist auf eine Betreuungszeit von neun Stunden pro Tag ausgelegt. Weil aber nicht alle Eltern zur gleichen Zeit arbeiten, öffnen die Einrichtungen zehn bis zwölf Stunden pro Tag. Zudem will das neue Kita-Gesetz den Eltern künftig eine Betreuungszeit von bis zu zwölf Stunden pro Tag einräumen. Dafür müsse der Personalschlüssel angepasst werden, zumal er aufgrund der drastisch gestiegenen Ausfall­zeiten der Mitarbeiter und des Bildungs-urlaubs nicht mehr zeitgemäß sei, sagt René Zettlitzer vom Arbeiter-Samariter-Bund Jena. “Sollte das Geld des Landes für die Aufstockung des Personals nicht ausreichen, wäre es besser, in die Qualität statt ins beitragsfreie Kita-Jahr zu investieren.”

Fürsprecher finden die Träger in der SPD- und in der Grüne-Landtagsfraktion. Der Betreuungsschlüssel bei den Drei- bis Vierjährigen, der bislang bei einer Erzieherin pro 16 Kindern liegt, solle ab 2018 bei 1:14 liegen, ab 2019 bei 1:12, sagt der bildungspolitische Sprecher der SPD, Christoph Matschie. Das koste in den beiden Jahren 44,3 Millionen Euro und sei aufgrund der guten Haushaltslage des Freistaats solide gegenzufinanzieren, sagt Matschie.

Mit einem Aktionstag am 28. September wollen die Einrichtungen in Jena, Weimar und dem Weimarer Land demons­trieren, was neun Stunden Betreuungszeit bedeuten. An diesem Tag öffnen die Kitas nur von 7.30 bis 16.30 Uhr. Die Initiatoren hoffen, dass sich auch Träger aus anderen Thüringer Regionen beteiligen.

veröffentlicht am 14. September 2017