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Resüme der Jenaer Achtsamkeitstage im Mai: Ein bisschen die Welt retten

(Diesen Inhalt gibt es leider noch nicht in leichter Sprache. Wir arbeiten gerade daran.)

Achtsamkeit im Praxistest

Die ersten Jenaer Achtsamkeitstage, eine Kooperation zwischen QuerWege, EAH und FSU, sind am Samstag mit einem vielfältigen Workshopangebot zuende gegangen. Im Fokus der Veranstaltung stand die Frage, wie durch Achtsamkeitspraktiken Stressbewältigung funktionieren und Umgang mit dem Druck einer beschleunigten Lebens- und Arbeitswelt gefunden werden kann. Dafür waren seit Mittwoch namenhafte Referenten geladen, die speziell über Achtsamkeit in der Sozialen Arbeit, an Hochschulen und im Bildungssystem zu Hunderten von Gästen sprachen.

Der Freitag richtete sich ganz konkret an Pädagogen, die in Kitas und Schulen in einem äußerst herausfordernden und nicht selten stressigen Berufsumfeld tätig sind. Der QuerWege e.V. hatte dieses Thema im Rahmen der Achtsamkeitstage verankert, mit dem Ziel die Anwendbarkeit des „Megatrends Achtsamkeit“ zu prüfen. Dabei wurde vielfach deutlich, dass achtsames Leben zuerst einer individuellen Haltungsänderung bedarf. Bei Techniken wie Meditation gehe es nicht darum, „einfach nur auf einem Kissen zu sitzen und nichts zu tun“, wie Prof. Dr. Andreas de Bruin (LMU München) erläuterte. Solche Übungen sollten langfristig antrainiert werden, damit Gelassenheit und der Umgang mit schwierigen Situationen im Alltag greifen können. Der zweite Referent des Freitagabends, der in Freiburg lehrende Professor Dr. Ulrich Pfeifer-Schaupp stellte Übungen und Rituale vor, die einem stressigen Alltag kraftbringende Pausen bescheren und eine positive Rückkopplung auf unsere Lebens- und Arbeitswelt haben. Kurz gesagt: Glückliche Pädagogen sind die Voraussetzung für glückliche Kinder.

Das Praxisgespräch zum Abschluss des Freitags unter Leitung von Prof. Dr. Mike Sandbothe (EAH Jena) offenbarte, wo die Herausforderungen in Bildungseinrichtungen liegen. Am Beispiel QuerWege wurde deutlich, dass es in sozialen Berufen nicht an Achtsamkeit gegenüber den Kindern und Schülern fehle – im Gegenteil bei dem Jenaer Verein wird Förderung im Sinne der Inklusion mit intensivem Blick auf jedes einzelne Kind praktiziert. Jedoch darf dabei die Achtsamkeit der Mitarbeiter gegenüber sich selbst nicht zu kurz kommen.

Wie also Achtsamkeit in einem herausfordernden Berufsfeld leben? Die Lösung bestehe darin, da waren sich die Experten am Freitag einig, Achtsamkeitspraktiken schrittweise vom persönlichen in den beruflichen Alltag zu übertragen. Es ist ratsam, das auch in der Struktur des Arbeitsumfelds zu verankern, erklärte Pfeifer-Schaupp. Dabei gehe es nicht darum, dass Achtsamkeit „von oben“ verordnet wird, jedoch Möglichkeiten für Mitarbeiter geschaffen werden, Formen der Stressbewältigung zu erlernen und zu implementieren. Bei diesem Prozess helfe auch die Begleitung durch Experten und das Lernen von erfolgreichen Best-Practice-Beispielen. Laut Pfeifer-Schaupp könne man dann “zusammen die Welt etwas retten”.

In sechs verschiedenen Workshops, wie Chi Gong, Achtsames Yoga oder Meditation, konnte man am Samstag dann die ersten kleinen achtsamen Schritte gehen. Sie sollen der Anfang eines Prozesses sein, den QuerWege mit der Beteiligung an den Achtsamkeitstagen eingeläutet hat.

veröffentlicht am 30. Mai 2016