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Gesamtschule UniverSaale

„Würde als lebendiger Formprozess“ – Ausstellung von Schüler*innenarbeiten am 11. Dezember im Rahmen des Kunst-Projekts „Würdemenschen“

(Diesen Inhalt gibt es leider noch nicht in leichter Sprache. Wir arbeiten gerade daran.)

Am 11. Dezember findet eine Ausstellungseröffnung an der UniverSaale statt, die Teil des partizipativen groß angelegten Kunst-Projekts „Würdemenschen“ ist. Gezeigt werden Selbstportraits der Schüler*innen des 12. und 13. Jahrgangs, die während eines Workshops vom 2.- 13. September im Fach Ethik/​Religion mit dem Künstler Jörg Amonat in der Schule entstanden. Der Berliner Bildhauer hat das einzigartige Projekt ins Leben gerufen und 2019 an neun verschiedenen Orten in Jena durchgeführt, die für Stationen des Lebensbogens stehen.

Die 35 Schüler*innen sind zu Beginn der zwei Projektwochen über Fotos ins Gespräch darüber gekommen, wie die Welt mit ihren oft nicht hinterfragten Alltäglichkeiten durch die Brille der Würde aussieht. Sie beschäftigten sich zudem sehr intensiv mit philosophischen Texten von Friedrich Schiller und zeitgenössischen Autoren. Nach den Textanalysen erfolgte ein kreativ-gestalterischer Teil, bei dem es um die Beantwortung der drei zentralen Fragen des Projekts „Würdemenschen“ ging, die Jörg Amonat an allen Projektorten stellt und bearbeitet:

  • Gibt es Bereiche in eurem Leben, die ihr als besonders würdelos oder würdezerstörend erlebt habt?
  • Habt ihr das Gefühl, diese Bereiche verändern zu können und ist es euch schonmal gelungen?
  • Was würdest du aufgrund dieser Erfahrungen als deine persönliche Würde bezeichnen?

Abstrakte Fragen, deren Beantwortung ein hohes Maß an persönlicher Selbstreflexion, philosophischer Tiefe und eine kritischen Auseinandersetzung mit der Umwelt abverlangen. Ihr eigenes würdevolles Selbstbildnis haben die Schüler*innen im Anschluss daran vor der Kamera inszeniert und Selbstportraits angefertigt. Gerade für Jugendliche, die auf dem Weg in ein eigenverantwortliches Leben nach der Schule sind, ist die Beschäftigung mit Normen und Werten als Leitbildern, mit der Frage, wie verorte ich mich in der Welt, wie bleibe ich mir treu – alles Aspekte, die etwas mit Würde zu tun haben – enorm wichtig und prägend.

Ihre Portraits, die während und nach diesen zwei Projektwochen an der UniverSaale entstanden sind, präsentieren die 35 Schüler*innen am 11. Dezember um 19 Uhr in der Aula der UniverSaale, Burgauer Weg 1a, mit musikalischen Improvisationen, Sektempfang und Moderation durch Schülerinnen. Auch Jörg Amonat wird anwesend sein. Der Kern des Projekts ist die dialogische wie auch individuelle Auseinandersetzung mit dem Begriff Würde als ein lebendiger Formprozess, der auch nach dem Projektende nicht abgeschlossen ist, sondern weiter wirkt. In den Ausstellungen wird dieser Prozess wie in einer Momentaufnahme sichtbar und als Impuls an die Besucher*innen weitergegeben, um über die eigene Würde aktiv nachzudenken.

“Über die Gruppenarbeit hinaus und nach Beendigung des Workshops wurde der begonnene gestalterische Prozess in einem individuellen Austausch fortgesetzt. Insgesamt haben mich die Beiträge und das Engagement der Schülerinnen sehr berührt.“ Jörg Amonat

Mehr zu dem einzigartigen Projekt findet ihr hier oder in dem Artikel des Allgemeinen Anzeigers im Download-Bereich.

Das Projekt wurde gefördert durch das Programm Kulturagenten Thüringen. Herzlichen Dank dafür!

veröffentlicht am 02. Dezember 2019