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Filmpremiere an der UniverSaale: 1. Meilenstein des Projekts »Ein Film für meine Zukunft«
5 Besondere Jugendliche – 5 Einmalige Filme – 5 Chancen auf einen gelungenen Übergang von Schule zu Beruf
Am 15.1. fand eine lang ersehnte Premiere an der UniverSaale statt: Vor Eltern und Pädagog*innen zeigten 5 Schüler*innen mit einer geistigen Behinderung originelle und kurzweilige Kurzfilme über sich, die im Rahmen einer einzigartigen Projektzeit entstanden sind. In Kooperation mit der FSU Jena und zwei professionellen Filmemachern bekamen die fünf Jugendlichen, die in den nächsten Jahren den Übergang von Schule zu Beruf meistern wollen, Gelegenheit sich selbst, ihre Stärken und Interessen filmisch darzustellen. Denn was für viele Schüler*innen keine Hürden darstellt – sich selbst zu präsentieren, zu formulieren, was man gut kann und möchte und mit Selbstvertrauen auf individuelle Ausbildungssuche gehen – ist für Schüler*innen mit Förderbedarf keine Selbstverständlichkeit und wird bisher von institutioneller Seite kaum gefördert.
Die UniverSaale möchte das ändern und die Startbedingungen in ein erfülltes Berufsleben verbessern. Dafür wurde das auf mehrere Jahre angelegte Kooperationsprojekt „Ein Film für meine Zukunft“ ins Leben gerufen.
Der erste Meilenstein nach einem Schuljahr Projektarbeit konnte gestern bestaunt werden. Stolz und aufgeregt waren die fünf Jugendlichen und den ganzen Tag über nervös, denn sie sollten mit den Familien und Pädagog*innen zum ersten Mal das Ergebnis ihrer Arbeit sehen. In gemütlicher Runde mit Kaffee, Kinderpunsch und Kuchen, bereit gestellt durch den Hauswirtschaftskurses, hatte Sonderpädagogin Katrin Kretzschmar gemeinsam mit der Koordinatorin Dorit Weber-Liel (FSU Jena) die Familien und begleitenden Pädagog*innen in die Schule geladen. Nach einer Stärkung und lockeren Gesprächen hieß es für die ca. 25 Gäste “Filme ab”.
Für die Eltern waren diese Kurzfilme ein besonderer und einmaliger Einblick in ihre groß gewordenen Kinder. Das Innenleben der Jugendlichen kam in den jeweils 4–5 Minuten ebenso zur Sprache wie die Einschätzung der Menschen, die die 5 Jugendlichen zum Teil über Jahre begleitet haben: den Pädagog_innen der UniverSaale. Diese fanden sehr viele wertschätzenden und anerkennenden Worte – wichtige Infos für potentielle Arbeitgeber oder Praktikumsbetriebe, die bei einer herkömmlichen Bewerbung nicht transportiert werden könnten. Bei der Premiere wurde viel gelacht und der Stolz war allen Beteiligten ins Gesicht geschrieben.
Dass dieser Nah-Blick möglich wird, ist auch den beiden Filmemachern Torsten Cott und Torsten Eckold zu verdanken. „Mich hat es sehr fasziniert, wie die beiden es geschafft haben Vertrauen aufzubauen und mit welcher Ernsthaftigkeit sich die Schüler*innen dann mit sich selbst auseinandergesetzt haben“, so Katrin Kretzschmar über den Verlauf des Projekts.
Die gezeigten Filme sind ein wichtiger Arbeitsschritt hin zum fertigen Produkt. In diesem Schuljahr sollen die Schüler*innen z.B. bei Praktika begleitet werden, auch Eltern und Geschwister sollen noch vor der Kamera zu Wort kommen, um das Bild der Jugendlichen zu vervollständigen. So entstehen weitere Minuten Filmmaterial, die eine Brücke zu potentiellen Arbeitgebern oder Ausbildungsstätten bauen sollen.
Hinter diesem besonderen Projekt steckt viel Aufwand und glücklicherweise erhebliche finanzielle Unterstützung unserer Fördergeber. Aber es sind auch besondere Jugendliche für deren gelungenen Berufsstart sich jeder Einsatz lohnt.
veröffentlicht am 17. Januar 2020