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Margret Rasfeld entwirft „Schulen im Aufbruch“ und fordert einen konsequenten Paradigmenwechsel in der Bildung

Am Donnerstag den 25.09.25 durften wir an der UniverSaale Jena eine besondere Referentin begrüßen: Margret Rasfeld, Mitbegründerin der Initiative »Schule im Aufbruch«, Initiatorin der FREI-DAY-Bewegung und langjährige Schulleiterin der Evangelischen Schule Berlin Zentrum.

Für die UniverSaale hat Schulentwicklung einen besonders hohen Stellenwert und substantielle Impulse von externen Expert*innen sind dabei von großer Bedeutung. Daher waren wir über die Möglichkeit, mit Margret Rasfeld eine Galionsfigur der Erneuerung von Schule und Bildung in Deutschland einladen zu können, sehr dankbar und öffneten diese Veranstaltung für alle Interessierten. Und so folgten nicht nur QuerWegler*innen unserer Einladung zur Lesung mit Gespräch sondern auch viele externe Gäste – Pädagog*innen mehrerer Jenaer Schulen und Eltern.

Der Abend war ein munteres, mit zahlreichen Anekdoten und Beispielen gespicktes Referat, in dem Margret Rasfeld vor allem einer Botschaft Nachdruck verlieh: Befreit Euch als Schulen, als Pädagog*innen von Euren Ängsten und Eure Schüler*innen von den Grenzen, die ihre Motivation, Kreativität und Aktivität hemmen. Ihnen zu vertrauen, Verantwortung für ihr Lernen und die entsprechenden Freiräume zu geben, darauf komme es an.

Mithin müsse die Schule – wie vor allem in den Formaten des selbstgesteuerten Lernens auch an den Rahmen für solidarisches, Selbstwirksamkeitserfahrungen ermöglichendes Lernen schaffen, in dem Schülerinnen in wachsendem Maße für sich selbst, für die Gesellschaft und für unseren Planeten Verantwortung übernehmen.

Der unumgängliche Paradigmenwechsel sei deshalb einer vom Unterrichten und Konsumieren zur aktiven Gestaltung in Ko-Konstruktion, vom formatierten Fachunterricht mit oft konstruierten Fragestellungen hin zu den Themen und Herausforderungen der realen Welt, von der Einzel- oder Doppelstunde zum echten projektförmigen Lernen über längere Zeiträume hinweg, wobei Lösungen für die Pädagog*innen ebenso wie für die Schüler*innen zu Beginn noch im Ungewissen liegen.

Die etwa 70 Gäste fanden sich sowohl inspiriert als auch zum Austausch animiert. Letzterer geriet angesichts des noch zu erreichenden Zuges zwar etwas kurz, fand aber in kleineren Gesprächsrunden noch nach Veranstaltungsende seine rege Fortsetzung.

Für uns war dieser Vortrag eine wichtige Bestärkung. Denn vieles von dem, was Margret Rasfeld als Zukunft der Bildung beschreibt, ist bei uns bereits gelebte Realität: selbstständiges Lernen, Verantwortung übernehmen, Projekte gestalten, die weit über den Klassenraum hinauswirken. Es war ermutigend zu sehen, wie sehr unsere Arbeit bereits mit dieser zukunftsweisenden Bildungsidee übereinstimmt und dass wir schon vieles richtig machen. Der Besuch von Margret Rasfeld war eine große Bereicherung für unsere Schulgemeinschaft und ermutigt uns, unseren Weg weiterzugehen, hin zu einer Schule, die nicht nur Wissen vermittelt, sondern Menschen wachsen lässt.

Mehr zu Margret Rasfeld und ihrem Einsatz für eine Bildungsrevolution findet ihr hier, beim Reallabor Leipzig.

veröffentlicht am 08. Oktober 2025