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Kinderschutzkonzept unserer QuerWege-Kitas: Vorstellung beim gemeinsamen Elternabend

(Diesen Inhalt gibt es leider noch nicht in leichter Sprache. Wir arbeiten gerade daran.)

Im April fand ein gemeinsamer Elternabend aller drei QuerWege Kitas statt, mit dem Ziel das gemeinsam überarbeitete Kinderschutzkonzept für unsere Einrichtungen vorzustellen. Die Beteiligung an der virtuellen Veranstaltung war groß, rund 40 Eltern waren interessiert zu erfahren, wie Partizipation und Selbstwirksamkeit zum Kinderschutz beitragen. Das zentrale Anliegen der pädagogischen Arbeit in unseren Kitas ist es, Kinder stark zu machen, sie zu befähigen, selbst auf ihre Grenzen zu achten, ihre Bedürfnisse wahrzunehmen und dafür einzustehen. Diese Stärke ist effektive Prävention vor Missbrauch körperlicher oder psychischer Art.

Unsere Pädagog*innen legen im Kita-Alltag große Aufmerksamkeit auf dieses Thema. Sie beobachten die Kinder in Spielsituationen und Gruppenarbeit und agieren, wo nötig, indem sie Kinder ermutigen ihre Meinung und ihre Wünsche zu äußern. Wenn sich beispielsweise Kinder um ein Spielzeugauto im Garten streiten, auf dem mehrere Kinder inkl. „Gepäck“ mitfahren wollen, dann helfen die Pädagog*innen nicht, indem sie den Streit selbst auflösen, sondern ermutigen die Kinder, jeweils die Perspektiven der*des anderen einzunehmen. Sie beziehen in so einem Fall alle Beteiligten mit ein und schaffen Gesprächsanlässe untereinander. Lösungsfindung wird als Prozess gesehen und Kinder empfinden sich als Teil der Lösung (z.B. Wir brauchen mehr Platz, damit mehr Kinder in das Auto passen. Dazu bauen wir einen Anhänger für das Gepäck.). Ein anderes Beispiel: Beim Dinosaurier-Spielen gibt ein älteres Kind immer wieder vor, was die jüngeren Kinder zu tun haben. Diese haben aber keine Lust darauf, immer nur Anweisungen zu folgen, können das dem älteren Kind aber nicht mitteilen. Hier greift derdie Pädagogin ein, indem die Jüngeren ermutigt werden, ihre Meinung zu sagen. Gemeinsam werden alternative Handlungsspielräume besprochen bzw. gemeinsame Regeln für das Spiel aufgestellt. Zudem gibt es etwa im Gefühlskreis oder durch Beschwerdekarten die Möglichkeit nachträglich Unstimmigkeiten besprechen. Die Möglichkeit, sich äußern zu dürfen, einbezogen zu werden, die Verlässlichkeit von Regeln, der Raum für eigene Beschwerden und die Sicherheit durch die Begleitung durch Erwachsene, macht Kinder stark.

Für unsere Pädagog*innen hört das Thema Kinderschutzkonzept jedoch nicht bei den Kindern auf. Auch sie hinterfragen ihren eigenen Arbeitsalltag und den Umgang mit den Kindern. Manchmal muss dabei eine lieb gewonnene Gewohnheit über Board geworfen werden, wenn es nicht im Sinne der Kinder ist, sie bevormundet oder ihre Rechte beeinträchtigt werden. So muss auch im Kita-Team gegenseitig genaues Hinschauen, Kritik und Reflexion und Kritik erlaubt sein – ein Prozess der Veränderungsprozesse anstößt und Kinderschutz die Bedeutung zukommen lässt, die nötig ist für ein gewaltfreies und souveränes Aufwachsen.

Zum Hintergrund: Ein eigenes Kinderschutzkonzept ist laut SGB XIII vom Gesetzgeber vorgeschrieben. Unsere drei QuerWege Kitas haben gemeinsam ein Konzept erstellt, um Ressourcen zu bündeln und voneinander zu lernen. Untertützt wurden sie in diesem Prozess von Anke Mamat, Fachberatung Kita von QuerWege. Das Konzept ist für jede Einrichtung individualisiert und wird, sobald die Endfassung jeweils vorliegt, auf der Homepage veröffentlicht. Wichtig ist uns, auch unsere Eltern mitzunehmen und für sie pädagogischer Ansprechpartner in Sachen Kinderschutz zu sein. Eine elementare Voraussetzung für gelingenden Kinderschutz ist auch ein ausreichender Personalschlüssel. Hier gibt es seitens des Landes Thüringen großen Verbesserungsbedarf. Daher ist QuerWege im „Thüringer Bündnis für Qualität in der Kindertagesbetreuung – Qualität JETZT!“

veröffentlicht am 10. Mai 2022