Aktuelles
++ Aktuelle Meldung zum Lockdown ++ Schul- und Kitaschließungen bis vorraussichtlich Ende Januar 2021
Aufgrund der derzeit gültigen Allgemeinverfügungen sind unsere Einrichtungen bis vorraussichtlich Ende Januar geschlossen. Wir können lediglich eine Notbetreuung anbieten. Nähere Informationen finden Sie hier: Allgmeinverfügungen des TMBJS für Kitas und Schulen.
Wir hoffen unsere Kinder und Schüler*innen im Januar wieder begrüßen zu dürfen. Wir wünschen allen bis dahin eine gesunde Zeit!
veröffentlicht am 06. Januar 2021
QuerWege-Gedanken für 2021: Öffnen wir Schubladen
Die Grenzen unseres eigenen Denkens setzen wir uns selbst. “Schublade auf - Schublade zu” begrenzt nicht nur unseren Horizont, sondern nimmt uns auch Handlungsspielraum und Selbstbestimmtheit. Gerade in turbulenten Zeiten hemmen uns starre Denkschubladen. Das Jahr 2020 hat uns mit unvorhergesehenen Situationen, mit Unsicherheiten und Nichtplanbarkeiten überrascht und viel Anpassung abverlangt. Doch all das eröffnet auch Chancen.
Wir können Gestalter*innen für unsere Zukunft bleiben, wenn wir gemeinsam aus Herausforderungen lernen, unser Repertoire erweitern, neugierig sind und unsere Schubladen öffnen.
Setzt euch kreativ und abenteuerlustig ans Steuer eures Lebens. Ergänzt auf dieser Neujahrskarte (siehe rechts) eure Visionen und malt sie selbst bunt aus.
QuerWege wünscht ein mutiges Jahr 2021.
veröffentlicht am 04. Januar 2021
Wir haben noch Platz im Paradies: Bio- und/oder Chemielehrer*in ab Februar gesucht
Als Bio- oder Chemielehrer*in ins Paradies? Ab Februar Naturwissenschaften mitten im Jenaer Stadtpark unterrichten.
Die UniverSaale Jena - Freie Gesamtschule sucht zum ab 15.02.2021 eine Lehrkraft (Regelschule oder Gymnasium) für Biologie und Chemie oder Biologie in Kombination mit einem weiteren Fach oder Chemie in Kombination mit einem weiteren Fach.
Wir:
- haben uns als reformpädagogisch orientierte Schule dem Anspruch des inklusiven Lebens und Lernens verschrieben
- führen rund 300 Schüler*innen zu den Abschlüssen der Regel- und Förderschulen sowie zum Abitur
- arbeiten als multiprofessionelles Team aus Fach-, Sonder- und Sozialpädagogen*innen in außergewöhnlich offener und kollegialer Atmosphäre
Sie:
- verfügen über das das zweite Staatsexamen
- sind interessiert an binnendifferenzierendem Unterricht im Mehrpädagogen-System
- möchten sich mit Begeisterung in unser organisch wachsendes Team einbringen
Ihre Bewerbung richten Sie per E-Mail an: gesamtschule@querwege.de
Mehr Informationen finden Sie auf www.querwege.de/universaale
veröffentlicht am 18. Dezember 2020
„1944 an einem schönen Frühlingssonntag marschierte die Wehrmacht ein…“ Stolperstein-Konzert und Zeitzeugengespräch am 9. November
Bewegender Abend zum Gedenken an die Reichspogromnacht
Jena, 9. November 2020, 17:45 Uhr: Kälte, Nebel, Feierabendhektik, allgemein angespannte Corona-Stimmung. Eigentlich zieht es einen nicht unbedingt hinaus zum Innehalten an einem Abend wie diesem. Doch erinnert das Datum Jahr für Jahr an die Reichsprogromnacht 1938 - als die Synagogen brannten, Geschäfte geplündert und jüdische Mitmenschen ermordet wurden - sichtbar vor den Augen der Öffentlichkeit. 82 Jahre nach diesen Verbrechen stehen Menschen am 9. November an 40 Stolpersteinen und Erinnerungsorten in Jena, welche der Opfer beim “Klang der Stolpersteine” mit Musik und künstlerischen Aktionen gedenken.
An einem dieser Orte, am Fürstengraben 6, haben sich am vergangenen Montag Schüler*innen des 11. Jahrgangs der UniverSaale getroffen, um mit Musik, Gesang, Kerzen und Kränzen dem Mediziner Emil Klein, der hier eine Praxis hatte bevor er deportiert wurde, zu gedenken. Vorangegangen war dem Kurzkonzert eine Geschichts-Projektwoche, in der dieser Beitrag vorbereitet wurde. Über 40 Zuhörer*innen waren am 9. November zum Fürstengraben gekommen, trotzten den Temperaturen und dem Straßenlärm, um zu lauschen, inne zuhalten und zum Abschluss gemeinsam “Donaj, Donaj, Donaj” zu singen. „Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist“, heißt es im Talmud, und in diesem Sinne haben die Jugendlichen es geschafft, die Erinnerung an Emil Klein und damit an all die anderen Opfer wach zu halten.
Im Anschluss an den “Klang der Stolpersteine” fand um 20 Uhr ein digitales Zeitzeugengespräch mit Éva Fahidi-Pusztai, Überlebende von Auschwitz und des KZ-Außenlagers Münchmühle, statt. Während Frau Fahidi-Pusztai in Budapest vor dem Rechner saß, wurde das Bild nach Erfurt übertragen, wo im Studio der Moderator Martin Kranz, Intendant der Achava Festspiele Thüringen, mit Gästen saß, und gleichzeitig nach Jena, wo von zwei verschiedenen Orten aus Schüler*innen und Pädagog*innen der UniverSaale und des Christlichen Gymnasiums live zugeschaltet waren. Das ungewohnte digitale-interaktive Format funktionierte sehr gut auf die Distanz, denn die 95-jährige Éva Fahidi-Pusztai erzählte sehr eindrücklich, fesselnd und schonungslos von ihren Erlebnissen: Von ihrer glückliche Kindheit in Ungarn Ende der 20er Jahre, von den zunehmenden Repressionen gegen Juden in ihrer Stadt, vom Einmarsch der Wehrmacht 1944 “an einem schönen Frühlingssonntag”, von der bedrückenden Zeit im Ghetto, vom schrecklichen Ende ihrer Familie und ihrem eigenen Überlebenskampf als Zwangsarbeiterin in Deutschland. Ihre Eindrücke schilderte sie sehr klar und detailliert und umso emotionaler war es, ihr zu zu hören. Sie richtete sich oft direkt an die Schüler*innen, denn ihr liegt sehr viel daran, die Erinnerung in der jungen Generation wach zu halten. Gleichzeitig vermittelte sie, das Leben als ein Geschenk zu sehen, es euphorisch zu bejahen.
Über zwei Stunden lauschten die rund 20 Schüler*innen in der Aula der UniverSaale ihren Erzählungen, schauten gebannt einen Filmausschnitt über ihre Geschichte und ihr beeindruckendes Tanzprojekt (“The Euphoria of Being”) und nutzen die Gelegenheit, Fragen zu stellen. Die Jugendlichen empfanden dieses Gespräch als sehr bereichernd, denn aus erster Hand und von so einer charismatischen Erzählerin über das Schicksal der Juden zur NS-Zeit zu hören, ist eine einmalige Gelegenheit, die nicht mehr lange möglich sein wird.
Alle Teilnehmenden, auch die über 150 Zuschauer*innen, die das Gespräch auf Youtube live mitverfolgen konnten, zeigten sich sehr dankbar für die tiefen und sehr emotionalen Einblicke in die schwersten Jahre ihres Lebens. “Habe acht” gab sie allen mit auf den Weg - eine Botschaft die bleiben wird. Danke, Éva!
Wir bedanken uns zudem bei Philipp Schäffler vom Christlichen Gymnasium Jena, Martin Kranz und dem Achava-Festival für die wunderbare Organisation und die Bereitstellung der Technik, bei den Menschen hinter dem “Klang der Stolpersteine”, sowie bei unserem Technikverantwortlichen Jean-Philipp Gnauck, unseren Geschichtslehrerinnen Franziska Preuß und Anne Rudolph und allen beteiligten Schüler*innen!
Den Mitschnitt des Gesprächs findet ihr auf youtube.
Den abslout sehenswerten Film über Éva Fahidi-Pusztai “The Euphoria of Being” findet ihr aktuell in der MDR Mediathek.
veröffentlicht am 10. November 2020
Projekttag Fluchtpunkte am 16. Oktober: Demokratieprojekt über Flucht, Fluchtursachen, Asyl und Integration
Am Freitag vor den Ferien ergab sich für unsere Oberstufe die tolle Chance, am Projekttag „FLUCHTPUNKTE! Perspektiven auf Flucht aus, in und nach Deutschland” teilzunehmen - einem Demokratieprojekt organisiert vom Multivision e.V. Einen Vormittag lang standen Flucht, Fluchtursachen, Integration und Chancen im Fokus. Neben den zwei Moderatoren Patric Dujardin und Jannes Umlauf waren vier Gäste in der UniverSaale anwesend, die als Betroffene oder Engagierte zu diesem Thema erzählten bzw. gefragt werden konnten:
- Mario Röllig (Zeitzeuge von der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen)
- Katrin Bähr (Psychotherapeutin / refugio thüringen e.V. – Psychosoziales Zentrum für Flüchtlinge
- Daniel Stahl (Vorstand Flüchtlingsrat Thüringen / Bürgerinitiative Asyl e.V. aus Jena)
- Carola Wlodarski-Simsek (Projektleitung bei Anonymer Krankenschein Thüringen e.V. – Gesundheit für Geflüchtete)
Nach einem inhaltichen Input - historischer Längsschnitt zu Fluchtbewegungen innerhalb von und nach Deutschland - sowie einem Filmbeitrag, folgte ein packender Zeitzeugenbericht von Mario Röllig, der als “Republikflüchtling” im Stasigefängnis Berlin-Hohenschönhausen einsaß. Im dritten Teil wurde in einer Podiumsdiskussion die aktuelle Situation Geflüchteter aus Syrien und Irak thematisiert. Hier bekamen die Schüler*innen wieder Gelegenheit, eigene Fragen zu stellen.
Die rund 60 Schüler*innen der Oberstufe waren sehr interessiert an dem Thema. Besonders positiv empfanden sie die Art der Moderation, wie auch die Interviews im Film zwischen Senioren, die nach 1945 aus ihrer Heimat (Ostpreußen/Schlesien) fliehen mussten und Jugendlichen, die mit der Flüchtlingswelle 2015 nach Deutschland kamen. Beim Zeitzeugengespräch mit Mario Rölig herrschte äußerst gespannte Aufmerksamkeit in der Aula. Hier hätten sich die Schüler*innen gerne noch mehr Zeit gewünscht, da sein Schicksal fesselte und er als Person zu spannenden Fragen einlud.
Geschichtslehrerin Franziska Preuß freute sich sehr, dass die UniverSaale diese Gelegenheit außerhalb des Unterrsichtsplans nutzen konnte, denn so ein Projekt schafft es hervorragend, Geschichte, Politik und Lebenswelt lebendig zu verknüpfen.
veröffentlicht am 10. November 2020
Einmalige Gelegenheit: Zeitzeugengespräch im Rahmen des „Klang der Stolpersteine“ am 9. November 20 Uhr im Video-Livestream!
Am Montag dem 9. November findet der “Klang der Stolpersteine” statt - 40 Kurzkonzerte an Jenaer Stolpersteinen und Erinnerungsorten für Opfer der NS-Diktatur. Der 11. Jahrgang ist mit einem künstlerisch-musikalischen Beitrag am Fürstengraben 6 ab 17:45 Uhr dabei.
Am selben Abend findet um 20 Uhr ein digitales Zeitzeugengespräch mit der Auschwitzüberlebenden Éva Fahidi-Pusztai statt. Neben dem Christlichen Gymnasium Jena sind wir die 2. Schule, die daran interaktiv teilnehmen darf und so von unserer Aula aus Éva Fahidi-Pusztai direkt Fragen stellen kann. Aufgrund der Corona-Beschränkungen, ist das digitale Zeitzeugengespräch nicht öffentlich. Alle Interessierten können das Gespräch aber live als Videostream über Youtube verfolgen: https://youtu.be/TSy9xiLQKUk
Als “Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage” ist es uns eine große Ehre, daran teilnehmen zu dürfen. Vielen Dank an das Christliche Gymnasium Jena, übrigens auch eine Schule in freier Trägerschaft :), und das Achava Festival für die Organisation und die Bereitstellung der aufwändigen Technik.
veröffentlicht am 06. November 2020
Gelebte Erinnerungskultur: Projekt des 11. Jahrgangs zum „Klang der Stolpersteine“
In der letzten Woche vor den Herbstferien beschäftigte sich der 11. Jahrgang mit einem sehr aufwühlenden Thema im Geschichtsunterricht. Als ein Projekt gelebter Erinnerungskultur hatten sie sich die Stolpersteine zum Gegenstand biografischer Recherchen gemacht und die Veranstaltung “Klang der Stolpersteine” zum Anlass genommen, ein künstlerisch-musikalischen Beitrag für den 9. November vorzubereiten.
Ausgangspunkt des Projekts war die Beschäftigung mit dem Jenaer Mediziner Prof. Emil Klein, der aufgrund seiner jüdischen Herkunft nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten aus der Universität gedrängt wurde und immer mehr Repressionen ausgesetzt war, bis er 1942 nach Theresienstadt deportiert wurde. Anders als seine Frau und tausende Andere überlebte er das Konzentrationslager und kehrte krank und gebrochen nach Jena zurück. An ihn erinnert seit 2012 eine Gedenktafel am Fürstengraben.
Die 21 Schüler*innen des 11. Jahrgang haben in der Projektwoche Kränze für ihn gebunden, Windlichter mit Namen von Jenaer Opfern der Nationalsozialistischen beschriftet und das Lied “Donaj, Donaj, Donaj” mit Gitarre, Klavier, Cello und Gesang einstudiert. Am Montag, dem 9.11., wollen sie auf diese Weise beim “Klang der Stolpersteine” am Fürstengraben 6 (Theologische Fakultät, Beginn der Zwätzengasse) eines von 40 Kurzkonzerten - die jährlich zum Jahrestag der Reichtprogromnacht an Jenaer Stolpersteinen und anderen Orten gespielt werden - von 17:45 Uhr bis 18:15 Uhr Erinnerung lebendig werden lassen.
Fachlehrerin Anne Rudolph, die das Projekt begleitet hat, war begeistert, wie engagiert, kreativ und eigenständig sich die Schüler*innen dem Thema und seiner Ausgestaltung gewidmet haben. Umso bitterer ist es, dass ihr Beitrag, wie auch der der anderen Künstler*innen, durch die verschärften Corona-Beschränkungen nicht wie eigentlich geplant stattfinden wird. Ein Bollerwagen, mit dem einige Schüler*innen die Besucher*innen mit Tee versorgen und auf diese Weise Spenden für die jüdische Gemeinde sammeln wollten, wurde schon abgesagt. Dennoch hoffen die Jugendlichen, auftreten zu können und mit Licht und Musik die Erinnerung an Emil Klein und die vielen anderen Opfer wach zu halten.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen ihnen am kommenden Montag - mit Mund-Nasen-Bedeckung und mindestens 1,5 Abstand - zu lauschen und zusammen innezuhalten.
Mehr zum Klang der Stolpersteine findet ihr hier.
Übrigens ist die Beteiligung von Schüler*innen der UniverSaale am Klang der Stolpersteine bereits das zweite Projekt dieser Art. Weitere sollen folgen.
veröffentlicht am 03. November 2020
Vielschichtiges Kunst-Musik-Projekt im Oktober: „Klangfarben – Stille – Landart“
Eine Woche lang beschäftigte sich die SG IV im Rahmen eines neuen Klangfarbenprojekts zusammen mit Kunstlehrer Jonas Beetz und Musiklehrer Albrecht Lätsch mit Fragen und Übungen rund um die Stille: Was für Arten von Stille gib es? Gibt es Stille in einem selbst? Kann ich Stille hören? Sie begaben sich damit nicht nur abstrakt-künstlerisch auf die Suche, sondern arbeiteten auch ganz praktisch durch den Bezug zur Kunstform der Landart. Dabei handelt es sich um eine kreative Auseinandersetzung mit Natur und Raum. Durch die Umwandlung des Vorgefundenen entsteht ein temporäres Kunstwerk.
Einstieg bot am 5.10. ein Film über den Landart-Künstler Andy Goldsworthy. Am Dienstag ging es für die 20 Schüler*innen in die Natur. Im Wald bei Ammerbach wurden Naturmaterialien gesucht und daraus in Kleingruppen Objekte gebaut. Zwischendurch gab es Übungen zur Stille. Die Objekte wurden fotografiert und zurück in der Schule verfremdet auf Plexiglas übertragen. Diese und ähnliche Vorübungen mündeten am Freitag in einer Kunstaktion auf dem Jenaer Eichplatz. Der Ort wurde nicht zufällig gewählt, schließlich gibt es seit Jahrzehnten Diskussionen über den Neubau dieser Beton-Park-Brachfläche und nicht wenige Bürger*innen wünschen sich eine Begrünung des zentralen Platzes. Der Regen an diesem Vormittag hielt die motivierte Stammgruppe nicht davon ab, ihren Plan – durch Kunst ein Zeichen zu setzen – durchzuführen. Mit Regensachen und Schirmen ausgestattet ordneten sie Blätter, Holz, Zweige, Kastanien und nutzen Gips zur Gestaltung. Der Prozess ging mit sehr viel Ruhe einher (die einzelnen Gruppen hatten sich vorher Gedanken zu ihren Teilstücken gemacht und die Materialien im Paradiespark zusammen gesucht) – musikalisch unterlegt durch den Klang der Regentropfen. Die Schüler*innen schufen ein organisches Gebilde inmitten parkender Autos, das sogar einige Passanten zum Innehalten und Nachfragen anregte.
veröffentlicht am 02. November 2020