Kita-Sozialarbeit
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Kita-Sozialarbeit als unterstützendes und präventives Angebot
Im Rahmen des Projekts »Vielfalt vor Ort begegnen« legt das Schwabenhaus in den kommenden 2 Jahren verstärkt Fokus auf das Thema Kita-Sozialarbeit als präventives Angebot.
Dabei geht es um Vernetzung mit anderen Kitas und anderen Einrichtungen im Sozialraum sowie um Ausgleich von Benachteiligung und Schaffung von Beratungs- und Leistungsangeboten, die sich vorrangig an Familien und pädagogische Fachkräfte der Kita richten. Unsere Kollegin Bianka Hünniger, die das Projekt mit Janine Wilhelm seit Oktober 2023 betreut, wird als zusätzliche sozialpädagogische Fachkraft u.a. den Eltern zur Verfügung stehen, die Beratung und/oder Unterstützung bei Antragstellungen, Kontakt zu Ämtern oder Behörden sowie Erziehungsfragen benötigen.
»Sozialarbeit kennt man bisher v.a. an Schulen. Die Idee, dass bereits in Kitas solche Angebote etabliert werden, ist total sinnvoll. Denn die Verbindung der Kita zu »ihren« Eltern ist sehr eng und der Ort ist vertraut. Hier können wir niedrigschwellig eine intensive Beratung, z.B. zum Bildungs- und Teilhabepaket, zur Eingliederungshilfe und zu unterstützenden Angeboten im Sozialraum durchführen. Die Eltern müssen sich dadurch mit ihren Fragen nicht an verschiedene Stellen oder Ämter wenden. Wir verstehen das als eine Erweiterung dessen, was Kita sein kann: Ein Ort, an dem auch die Eltern für ihre Themen und Bedarfe verlässliche Ansprechpartner finden.«
Mit einer starken Kita-Sozialarbeit kann also schon sehr früh damit begonnen werden, Benachteiligungen auszugleichen. Durch dieses Angebot können Eltern befähigt werden, Hilfen in Anspruch zu nehmen, die dem Wohl der Kinder und ihren Bildungschancen zugutekommen. Aber Kita-Sozialarbeit ist im Schwabenhaus noch mehr: Bianka Hünniger will zudem die Arbeit der Kolleg*innen beispielsweise in herausfordernden Situationen unterstützen, zu speziellen pädagogischen Themen beraten und bei der konzeptionellen Weiterentwicklung der Kita mitwirken.
Das Projekt wird von der FH Erfurt wissenschaftlich begleitet, die dem Steuerungsteam und somit dem gesamten Kita-Team regelmäßig Weiterbildungen zu Themen wie Vielfalt, Diskriminierung, Vorurteilsbewusstsein und Kinderschutz bietet. Wir sind gespannt auf unsere Erfahrungen und finden jetzt schon: Kita-Sozialarbeit sollte Standard sein. Dafür wollen wir uns u.a. durch unsere Beteiligung am »Bündnis Qualität JETZT« einsetzen.
Über das Thüringer Modellprojekt »Vielfalt vor Ort begegnen – professioneller Umgang mit Heterogenität in Kindertageseinrichtungen«
Seit 2021 ist die Kita Schwabenhaus an diesem thüringenweiten Projekt beteiligt. Das übergeordnete Ziel liegt in der Verbesserung der Qualität der Kindertagesbetreuung, denn das Miteinander im Alltag, geprägt von Diversität und Heterogenität, wird herausfordernder und braucht neue Lösungen und Wege. Wir sind eine von rund 80 Kitas, die durch zusätzliche Gelder zur Finanzierung von Personal- und Sachkosten unterstützt werden. Für die Prozessbegleitung steht uns eine Fachberaterin zu Seite, eine wissenschaftliche Begleitung und Evaluation durch die Fachhochschule Erfurt stellt die Qualität sicher. In der ersten Phase haben wir u.a. die frühkindliche Eltern-Kind-Gruppe »querlino« ins Leben gerufen.