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Auf Umwegen zum Ziel – Die Herausforderungsprojekte 2017 und Einladung zum Campus am 17. Oktober

(Diesen Inhalt gibt es leider noch nicht in leichter Sprache. Wir arbeiten gerade daran.)

Wie das Unterrichtsfach „Herausforderung“ an der UniverSaale fernab der Schulbank aufs Leben vorbereitet

Dass im Leben nicht alles nach Plan läuft, Dinge schief gehen und Probleme auch bei der besten Vorbereitung auftauchen können, ist eine Erfahrung, die vor niemandem Halt macht. Und das ist auch gut so, denn auch im Misserfolg liegt großes Lernpotential. Diese Erfahrung ist einer der Lernprozesse, die das Projektfach „Herausforderung“ an der Freien Gesamtschule UniverSaale durch Praxiserfahrung vermitteln will. Bereits im vierten Jahr wurden die 10.-Klässler zu Beginn des Schuljahres in die Welt geschickt, um individuelle Herausforderungs-Projekte zu meistern.

„Die 19 Schüler_innen waren alleine oder in Gruppen, drei Wochen fern von zuhause unterwegs, um sich ihrer selbstgewählten persönlichen Herausforderung zu stellen. Sie mussten diese Projekte, eigenverantwortlich organisieren und durchführen und hatten dafür einen erwachsenen Begleiter dabei, der allerdings im Hintergrund bleiben sollte“, erklärt Pädagogin Susan Gonnermann, Koordinatorin des Unterrichtsfachs, die Regeln. So lernten beispielsweise Till und Philipp das Klosterleben in Bayern kennen, Hannes und Basti fuhren mit dem Rad in Südfrankreich an den Pyrenäen entlang, David verbrachte die drei Wochen auf einem Hof in den Alpen, Nina und Liliana pilgerten auf dem Jakobsweg in Spanien. Die Schüler hatten sich auf ihre Herausforderungen seit dem 9. Jahrgang vorbereitet, das Budget von 150€ selbstständig erarbeitet, An- und Abreise geplant, sich mit ihren individuellen Grenzen und deren Bewältigung auseinandergesetzt.

Vieles ist ihnen sehr gut gelungen: „Die Schüler_innen haben sich ihren Ängsten gestellt, den eigenen Schweinehund überwunden, sind über sich hinaus gewachsen, mussten eigene Entscheidungen treffen und zu ihnen stehen, aber auch Enttäuschungen aushalten, wenn Pläne scheiterten“, fasst Susan Gonnermann zusammen. Denn dass in der Praxis längst nicht alles glatt läuft, hat zum Beispiel Patricia gemerkt. Sie wollte drei Wochen mit dem Mountainbike über die Alpen fahren, doch schlechtes Wetter machte ihr einen Strich durch die Rechnung. Vergessene ec-Karten führten bei Nina und Liliana beinahe dazu, dass sie ihr Pilgerprojekt nicht starten konnten. Auch der selbstorganisierte Wanderritt von Tami konnte nicht wie geplant stattfinden, u.a. weil das Leitpferd ausfiel. Alle mussten flexibel nach Lösungen suchen und sich durch ungewisse Situationen durchbeißen. So wurde aus dem Mountainbiketrip in der Ferne kurzfristig eine Erkundungstour in der Heimat, die Pilgerreise startete nach der Pleite zum Start und einigem Organisationsaufwand 2 Tage später und aus dem Wanderrit wurden vielfältige und fordernde drei Wochen auf einem Reiterhof. Das Wissen darum, dass „schon fast alles schief gegangen ist, was möglich ist“, bewirkt nämlich, „es jetzt erst recht“ schaffen zu wollen, berichten Nina und Liliana im Rückblick.

Welche unkalkulierbaren Größen auch immer zu Planänderungen führten – der Lerneffekt dieses außergewöhnlichen Unterrichtsfaches ist durch die positiven und negativen Erfahrungen immens. „Nach dem Motto, da wo die größten Konflikte sind, lernt man am besten“, fasst Susan Gonnermann diese Facette der Projekte zusammen. Die 10–Klässler_innen der UniverSaale sind durch ihre Herausforderungen fernab der Schulbank als gestärkte, selbstbewusste, eigenverantwortliche und lösungsorientierte Menschen ein Stück mehr aufs Leben vorbereitet.

Wer mehr über die Projekte erfahren will, ist herzlich eingeladen zum „Campus Herausforderung“ am 17. Oktober um 17 Uhr in der UniverSaale Jena (Burgauer Weg 1a), bei dem die Schüler_innen ihre Herausforderungen der Öffentlichkeit vorstellen.

veröffentlicht am 09. Oktober 2017