Querwege e. V.

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Ganz­tags­grund­schule SteinMalEins

Einblick: WubaMi in unserem Standort Paradies

In unserer beiden Standorten der SteinMalEins dreht es sich seit zwei Wochen überwiegend um das Kennenlernen, Finden, Gestalten eines Miteinanders zum Wohlfühlen und Lernen. Neben all dem werden die ersten Schulhefte aufgeschlagen und entspannt aber voller Wissensdurst beginnt das Lernen nach den langen Sommerferien.

In der Stammgruppe der Mondsteine lernten sich die Kinder u.a. mit dem Spiel „ Der Wind weht für alle“ näher kennen. Sie saßen gemeinsam im Stuhlkreis und der in der Mitte Stehende lädt die Zuhörenden ein, in dem der folgende Satz vervollständigt wird, wie z.B.: „ Der Wind weht für alle…, z.B. die mit mir schwimmen gehen…“. Alle die mit schwimmen gehen möchten, suchten sich einen anderen freien Stuhl. Die ergänzenden Aussagen bezogen sich auf folgende Bereiche: Hobbys, Lieblingsessen, Eigenschaften oder Ähnliches. Im lustig, bunten Treiben sind sich die Kinder nach zwei WubaMi-Wochen nicht mehr fremd. Sie haben viel miteinander und voneinander gelernt. Das ist ein guter Auftakt fürs gemeinsame Schuljahr. Fotos gibt es von den Mondsteinen keine, da ein Bild im bunten, lebhaften Miteinander mit den neuen Einschränkungen zur Fotoveröffentlichung kaum noch möglich ist. Das Ziel Zusammenzuwachsen erfüllt sich im Herzen und alle Kinder finden, auch ohne Foto für alle die draufschauen, ihren Platz in ihrer Stammgruppe.

Bei den Feuersteinen ließen sich nicht nur Nina und ihre Mutter aus dem Buch: „Der Wechstabenverbuchsler“ von der Wechstabenverbuchselei angestecken – auch die Pädaog*innen und Kinder kommen gar nicht umhin, selbst damit anzufangen und merken nach kürzester Zeit, wie viel Spaß es macht. Mathias Jeschke zeigt uns einen lebendigen, spielerischen und vor allem humorvollen Umgang mit der deutschen Sprache. Kinder jeden Alters lieben Sprachverdreher und lustige Versprecher. Gleichzeitig lernen wir bei aller “Spielerei” das bewusste Setzen von Buchstaben. Wir lernen Versprecher zu produzieren, über die man dann noch herzlich lachen kann. Fantasievolle, augenzwinkernd-lustige Geschichten über die Entstehung der Schrift und dem Umgang mit unserer Sprache im Sinne großer Sprachkünstler der deutschsprachigen Lyrik, Jandl, Ringelnatz und Co begleiten uns und regen zu vielen anderen Aktivitäten an.

Bei den Achaten steht alles unter dem Motto „ Einer für alle – alle für einen.“ Milo und Johan des 4. Jahrganges bereiteten ein Kooperations-Spiel vor. Sie leiten und führen ein Spiel an, bei dem alle sich auf einer Bank nach ihrem Alter sortieren, ohne den Boden zu berühren. Geschicklichkeit und Zusammenarbeit sind gefragt und nach der ersten Beratung ging es besser. Die Wärme drückte schon an diesem Morgen, die Schüler*innen finden nicht ganz in ihre Konzentration, was nicht leicht ist für die Spiel-Anleitenden. Die Pädagog*innen standen und stehen beratend zur Seite. In der Auswertungsrunde konnten alle gut zusammenfassen, was gut gelang, welche Herausforderungen zu spüren waren und was sie sich zukünftig wünschen.

Die Tigeraugen richteten ihr Augenmerk auf die Balance. Die richtige Balance finden. In allen Lebensbereichen. Gar nicht so einfach. Ein Bewusstsein dafür schaffen ist der Anfang. Die Tigeraugen bildeten im Stein-Balance-Spiel Gruppen, suchten gemeinsam Steine. Bevor ein loser Steinhaufen zum Turm wurde, sprachen sie sich ab, sortierten und jeder legte seinen Stein eigenverantwortlich zum Ganzen. Klappte es nicht gleich, hielten sie das Miteinander aus.

In diesem Sinne gestalten wir gemeinsam unseren Schulalltag in der SteinmalEins, neben dem Rechnen, Schreiben und Lesen vermitteln wir noch andere wichtige Kompetenzen. Die Schüler*innen erarbeiten sich bedeutsame Themen in ihren komplexen sozialen, kulturellen, ökonomischen und ökologischen Dimensionen. Sie entwickeln durch Partizipation Gestaltungskompetenz. Sie lernen gemeinsam mit anderen vorausschauend zu denken aber auch selbstständig zu planen und eigenverantwortlich zu handeln. Unbestimmtheit lernen sie auszuhalten, wenn Lösungen noch nicht erkennbar sind. Balance zwischen Geben und Nehmen ist für uns nachhaltige Entwicklung. Dieses Gleichgewicht streben wir in zwischenmenschlichen Beziehungen, im Verhältnis zur Natur und all ihren Lebewesen sowie im politisch-sozialen Miteinander an.

veröffentlicht am 28. August 2019