Querwege e. V.

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Gesamtschule UniverSaale, Ganz­tags­grund­schule SteinMalEins

Unser Protest gegen die Änderung der Thüringer Schulordnung

Die Nachricht, dass die Thüringer Schulordnung nach dem Willen von Bildungsminister Christian Tischner (CDU) geändert werden soll, hat große Kritik und kreativen Protest ausgelöst. Die Pläner der Thüringer Landesregierung sind vor allem für Gemeinschaftsschulen höchst brisant und gefährden den Schulfrieden in Thüringen (siehe dazu unser Blogartikel)

Besonders umstritten ist die geplante Einführung von Kopfnoten ab Klasse 1. Zudem sollen frühere Versetzungsentscheidungen erfolgen und eine verpflichtende Ziffernbenotung ab Klasse 6. Das wäre ein Rückschritt, der individuelle Förderung und pädagogische Vielfalt auch an unserer Gesamtschule UniverSaale und unserer Grundschule SteinMalEins gefährdet. Warum sollen Konzepte, die teilweise jahrzehntelang erfolgreich funktionieren, in die beständig wissenschaftliche Erkenntnisse, Leidenschaft und viel Arbeit einfließen, und die für mehr Bildungsgerechtigkeit sorgen, verändert und standardisiert werden – fragen wir uns? Die neue Verordnung wäre ein massiver Eingriff in die Autonomie unserer Schulen und eine große Gefahr für alle Gemeinschaftsschulen, Freie Schulen wie auch staatliche, reformpädagogisch arbeitende Schulen wie Jenaplan. Ein weiterer Kritikpunkt: Die geplante Verordnung trifft die Schulen ohne Vorbereitung, die Meinung von Schulleitungen und Elternvertretungen wurden nicht gehört.

In Weimar, Jena und Erfurt gingen daher in den letzten Tagen hunderte betroffener Eltern, Schüler*innen, Lehrkräfte und Unterstützer*innen auf die Straße machten deutlich: Unsere Schulen sind gut so wie sie sind, Bildung muss vielfältig bleiben! Mittendrin: Sehr viele QuerWege-Gesichter und Plakate. Vor allem unsere Schüler*innen haben sich kreativ ins Zeug gelegt, um zu zeigen, dass es nicht fair ist, wenn über ihren Kopf etwas entschieden wird, was unmittelbare Auswirkungen auf ihr Lernumfeld hat.

Was unser Protest bewirken wird, ist offen. Wir hoffen, dass wir weitere Mitstreiter*innen und starke Stimmen seitens der Politik, die sich für den im Koalitionsvertrag festgeschriebenen Schulfrieden einsetzen, gewinnen werden. Wir appellieren an Bildungsminister Tischner, die Bedenken der betroffenen Kinder, Eltern, Pädagog*innen und die Erkenntnisse der Wissenschaft ernst zu nehmen.

Es läuft eine Petition und auch am kommenden Montag, den 24. März, gibt es wieder die Möglichkeit zum Protest: Kundgebung der GEW am 24.3.2025 um 16 Uhr vor dem THBWK.

Siehe dazu auch die Beiträge vom MDR und der OTZ

veröffentlicht am 21. März 2025