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Gesamtschule UniverSaale

Rückblick Campus Herausforderung: Wenn Lernen lebendig wird – Projekte mit Persönlichkeit

(Sorry. This content is only available in german language.)

Mit Neugier, Mut und Musik: So bunt kann Lernen sein

Dieses Motto zog sich wie ein roter Faden durch unseren gut besuchten Campus Herausforderung 2025, der am 30.9. stattfand, bei dem die diesjährigen Projekte des besonderen Unterrichtsformats zum selbstgesteuerten Lernen »Herausforderung« vorgetragen wurden. Zu Beginn lag die Aufregung der Schüler*innen des jetzigen 10. Jahrgangs spürbar in der Luft – eine Aufregung, die im Laufe des Abends von spürbarem Stolz auf das Erreichte abgelöst wurde. Das Publikum – bestehend aus Mitschülerinnen, Familien, Pädagoginnen und anderen Interessierten – wurde inspiriert durch eine beeindruckende Vielfalt an sehr unterschiedlichen Projekten:

  • Von einer Rennsteigwanderung mit all ihren Herausforderungen – etwa der durch den Borkenkäfer geschwächte Thüringer Wald, der bei fast 30 Grad kaum Schatten bot
  • über zahlreiche physische und psychische Erfahrungen wie Radtouren bis zu
  • Kanufahrten bis nach Oslo, in die Niederlande, an die Ostsee oder durch die Mecklenburgische Seenplatte.

Dabei wurde den Teilnehmenden oft nicht nur körperlich, sondern vor allem auch emotional und sozial einiges abverlangt: Häufig lag die eigentliche Herausforderung darin, die Bedürfnisse aller Gruppenmitglieder in Einklang zu bringen – ein intensives Lernfeld.

Ein weiteres Projekt: eine Geigentournee durch soziale Einrichtungen in Nordthüringen. Die 16–jährige Solistin war am Ende tief bewegt, als ein Saal mit 70 älteren oder beeinträchtigten Menschen zu ihrem deutschen Folklorelied mitsang. Zuvor hatte sie – abgestimmt auf die jeweiligen Einrichtungen – ein einstündiges Konzert mit deutschen und irischen Folklorestücken geplant, das sie durch einführende Geschichten zu jedem Stück ergänzte. »Mit den Leuten meine Begeisterung an meinem Projekt ‚Herausforderung› zu teilen, hat mir sehr viel Freude bereitet. Ich hoffe, ich konnte die zukünftigen 10er durch meine Präsentation dazu inspirieren, eine Herausforderung zu wählen, die ihnen auch wirklich Spaß macht – und nicht nur herausfordernd ist.Ich bin froh, dass ich meine Herausforderung so gewählt habe, denn es war ein unglaubliches Erlebnis!«

Sie – wie auch viele andere unserer Schüler*innen – lernte, auf die eigenen Fähigkeiten zu vertrauen, mit Fremden zu kommunizieren und zwischenmenschliche Distanzen zu überwinden.

So begann auch eine weitere Schülerin ihre Präsentation auf dem Campus mit einem Zitat von Beppo, dem Straßenkehrer aus dem Roman Momo: »Schritt – Atemzug – Besenstrich … Du darfst nie an die ganze Straße auf einmal denken, verstehst Du? Du musst nur an den nächsten Schritt denken, an den nächsten Atemzug, an den nächsten Besenstrich.« Damit beschrieb sie eindrucksvoll, wie sie sich fühlte, als sie vor dem langen, stillen Zeitraum stand, den sie bei Benediktinernonnen in einem Kloster verbringen würde. Sie nahm das Publikum mit auf eine meditative, spirituelle Reise. Alle im Raum lauschten ihrem rhetorisch eindrucksvollen Vortrag – man spürte förmlich die Klosterluft und erlebte ihren Alltag mit. Diese Schülerin schaffte es, ihre anfängliche Furcht ins Positive zu wandeln und an der Herausforderung zu wachsen. Eine wertvolle Fähigkeit, die sie hiermit stärkte. Wieder zu Hause vermisste sie genau diese Stille ;)

Eine andere Schülerin fasste ihre Erfahrungen so zusammen: »PJ Herausforderung war eine positive und wichtige Erfahrung für mich, die mir in Erinnerung bleiben wird. Besonders die Vorbereitung und Planung waren anspruchsvoll, aber schlussendlich konnten wir die drei Wochen auch unglaublich genießen. Dieses Gefühl, diese Bestätigung der Leistung, wenn man eine Herausforderung gemeistert hat, ist einfach toll und stärkt einen.«

Sie – und viele andere Schüler*innen – waren dankbar, diese Chance gehabt zu haben. Und ich selbst als Lehrerin frage mich: Was wäre wohl aus mir geworden, wenn ich solche Unterrichtsformate an meiner damaligen Schule erlebt hätte?

(Text: Susan Gonnermann)

published on 15. October 2025