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Ackern statt Klassenzimmer – NT-Unterricht mit Hacke und Sense
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Vorgeschichte: Am Anfang war ein Hochbeet
„Was ist eigentlich mit dem riesigen Sch…-Ring, da draußen?“ O-Ton von UniverSaale Pädagogen Jan Witzlack zu einer Kolleg*in zu Beginn des Jahres 2021, bei dem Versuch den Sinn und Zweck eines einzelnen „Schachtringes für Kleinkläranlagen“ zu ergründen. Dieser hatte einige Tage davor irgendwie den Weg auf den Schulhof der UniverSaale gefunden hat. Hilfloses Achselzucken beim Gegenüber. Ca. 2 Monate und viele Mutmaßungen später hat sich das Mysterium aufgeklärt: Der private Restbestand einer Kolleg*in soll zu einem Hochbeet umfunktioniert werden. Dazu hilft es zu wissen, dass auf dem Schulgelände von SteinMalEins und UniverSaale keine eßbaren Pflanzen kultiviert werden dürfen, Hochbeete also die perfekte Lösung für Schulgarten-Unnterricht sind.
2 Monate später: Der Ring hat sich mit Strauchschnitt, Halbverrottetem vom Komposthaufen der Grundschule und Mutterboden vom Wurzelwerke e.V. zum pflanzfertigen Hochbeet gemausert. Im Rahmen des NT-Unterrichts des 8. Jahrgangs der UniverSaale diente er seit dem nicht nur dem Sammeln praktischer Erfahrungen beim Gärtnern, sondern auch als Anschauungsobjekt zum Erlernen verschiedener Be- und Verarbeitungstechniken im Holzbau (s. Bilder). Und nachdem bei der jahresabschließenden Evaluation des NT-Unterrichtes im Sommer 2021 Stimmen laut wurden, dass „Mann“ ja ruhig etwas mehr Schulgarten im kommenden Jahr machen könnte, führten Sondierungsgespräche mit den Wurzelwerkern und Norbert Sauter vom Fluß-Land-Jena rasch zur Anmietung einer Parzelle im Paradies für das Schuljahr 2021/22.
Raus aufs Beet – Urban Gardening im Flussland
Fußläufig in einer Doppelstunde gerade noch gut erreichbar, wurde die Pflanzfläche im Herbst 21 mit den Schüler*innen umgegraben. Im Frühjahr 22 waren dann nochmal 2 volle Einsätze nötig, um die Beete pflanz- und aussaatfertig herzurichten. Jetzt wachsen dort Radieschen, Möhren, Salat und viele weitere saisonale Gemüse. Geplant ist eine Kooperation mit den Hauswirtschaftern an der UniverSaale, welche die Bioerzeugnisse in ihrem Unterricht verarbeiten können und auch die Schulspeisung soll etwas davon abbekommen. Etwaige Überproduktion können die Schüler*innen mit nach Hause nehmen oder den Pädagog*innen anbieten. Damit das funktioniert werden die Schüler*innen durch Norbert Sauter termingerecht mit Saatgut und Pflanzen versorgt, denn auf dem Fluß-Land-Jena dürfen nur Pflanzen mit garantiert vollbiologischer Herkunft kultiviert werden. Am 19.5. war 2. Aussaat- und Pflanztag. Schon irre, was da in den letzten 3 Wochen alles wieder an „Unkräutern“ (Ja, wir wissen, das es so etwas nicht gibt;) hoch gekommen ist und die Radieschen brauchen auch nur noch ein paar Tage bis zur ersten Ernte. Der NT-Kurs wird sich bis Schuljahresende abwechselnd mit den Hauswirtschaftler*innen um die grüne Außenstelle der UniverSaale kümmern.
published on 09. June 2022