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Über 400 Kraniche fliegen im Paradies: Ein Projekt der Kreisdiakoniestelle mit der UniverSaale
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Seit Mittwoch kreisen Origami-Kraniche im Baumsaal im Paradies-Park. Genau 434 Stück sind es, überwiegend gefaltet von Isa Schmiedgen und Schüler*innen der UniverSaale Jena. Hinter diesem Farbtupfer steckt eine wichtige Botschaft.
Origami-Kraniche sind in Japan ein Symbol der Hoffnung und des Friedens. Die kleinen Papierkunstwerke sind eng mit dem Namen Sadako Sasaki verknüpft. Das Mädchen überlebte den Atombombenangriff auf Hiroshima im Jahr 1945. Jedoch erkrankte sie wie viele andere infolgedessen an Leukämie. Im Krankenhaus hörte das Mädchen von einem alten japanischen Volksglauben, laut dem man mit dem Basteln von 1.000 Origami-Kranichen einen Wunsch frei habe. Sadako, die sich wünschte wieder gesund zu werden und sich nach Frieden sehnte, faltete 1.000 Kraniche. Obwohl sie ihre Krankheit leider nicht überlebte, werden seitdem überall auf der Welt Origami-Kraniche gefaltet, um dem Wunsch nach einem friedlichen Miteinander, dem Wunsch nach Abrüstung und dem Gedanken der Kriegsopfer Ausdruck zu verleihen.
Die Leiterin der Kreisdiakoniestelle Jena, Isa Schmiedgen, hat sich diese wahre Geschichte zum Anlass genommen, um für das Jahr 2024 in Jena ebenfalls 1000 Kraniche fliegen zu lassen, als Zeichen für ein friedliches Miteinander in einer konfliktbeladenen und krisenerschütterten Welt. »Die Idee, Origami-Kraniche mit aktuellen gesamtgesellschaftlichen Themen zu verbinden, entstand, weil der Diskurs zwischen unterschiedlichen Vorstellungen von politischem Handeln zunehmend von Aggression, Unverständnis und verbaler Gewalt dominiert wird. Nicht nur auf Social Media-Kanälen. Meine Grundannahme ist jedoch, dass sich die meisten Menschen wünschen, in einer friedlichen Gesellschaft zu leben, aber auch eine gewisse Hilflosigkeit herrscht, wie wieder wirkliche, respektvolle Kommunikation möglich ist«, so Isa Schmiedgen. Das Falten von Kranichen ist also eine kleine Tat, bei der jeder einzelne wirksam werden kann.
Gemeinsam mit Pfarrerin Maria Krieg und Gemeindepädagogin Iris Beyersdorff hat sie in verschieden Kitas, Pflegezentren und diakonischen Einrichtungen mit Kindern, Jugendlichen und Senioren Kraniche gefaltet und diese während der Fastenzeit an verschiedenen Stationen in Jena mit Ballons in die Luft geschickt. Die 1000 Kraniche waren also schon längst gefaltet, als Isa Schmiedgen auch die UniverSaale ansprach, ob die Schüler*innen nicht Interesse hätten, über ihre Gedanken, Sorgen und Zukunftswünsche zu sprechen und dabei die kleinen Friedensymbole aus Papier herzustellen. Genau 269 Kraniche wurden in der Papierwerkstatt der SG I und in den Pausen von anderen Schüler*innen innerhalb von drei Tagen gefaltet. Diese wurden zusammen mit den bereits gefalteten 165 weiteren Kranichen am Mittwoch, den 20.3. an Schnüren in den Baumsaal gehängt, damit an diesem zentralen Ort möglichst viele Besucher*innen der Rasenmühle von dem Projekt und der Idee dahinter erfahren.
Der QuerWege e.V. engagiert sich wie auch die Diako Thüringen gem. GmbH mit Netzwerkpartnern in der Initiative »Weltoffenes Thüringen«. Die Initiative setzt sich für ein vielfältiges und weltoffenes Thüringen ein, für die Achtung der Menschenwürde, für Demokratie, Toleranz und aller Menschen und Kulturen. So sind die Kraniche für uns auch ein sichtbares Zeichen für friedliches Miteinander ohne Ausgrenzung und Hass.
published on 22. March 2024